Wenn es um die Produktion großer Industrieventilatoren geht, stößt man schnell auf den Namen TLT-Turbo. Als einer der Weltmarktführer finden Ventilatoren von TLT-Turbo Einsatz in den verschiedensten Industriebereichen und die Expertise der TLT-Experten gewährleisten höchste Effizienz und Sicherheit. Doch wie demonstriert man das komplexe Zusammenspiel von Ventilatoren, die eine Höhe von bis zu 15 Metern erreichen können, auf anschauliche und innovative Weise?
Mit zwei durch die Aspekteins GmbH realisierten Projekten gelingt TLT-Turbo dieses Kunststück. Durch die Erschaffung von VR-Anwendungen zu den beiden Geschäftsbereichen „Metroventilation“ und „Windkanalventilatoren“ werden die Produkte und deren komplexes Zusammenspiel erlebbar.
Virtuelle Reise durch den Untergrund
Das TLT-Ventilationssystem für Metrostationen zeichnet sich durch intelligente Vernetzung und optimale Abstimmung der einzelnen Ventilatoren aus. Ganz egal, ob es um die Regulierung des Raumklimas, um die Abführung von Bremsstaubpartikeln oder gar um das Absaugen von Rauch im Brandfall geht: Das System erkennt schnell neue Situationen und kann auf effizienteste Art und Weise auftretende Probleme lösen.
Um abstrakte Merkmale wie die Vernetzung der unterschiedlichen Ventilatoren miteinander optimal darzustellen, wurde auf 3D-Visualisierungen innerhalb eines komplett computergenerierten 360°-Videos zurückgegriffen. Zuschauer werden mit auf eine Fahrt durch eine Metrostation genommen, erleben das System in den unterschiedlichsten Situationen im Einsatz und folgen schließlich dem Rauch bei einem Brandfall durch die Ventilationsschächte bis an die Oberfläche. Von dort hat der Zuschauer einen Überblick über das gesamte Ventilationsnetz – sowohl innerhalb der Metrostation, als auch über das gesamte Stadtnetz, an das das Netz der Station angekoppelt ist.
Ein computeranimiertes 360°-Video entsteht
Die Produktion des 360°-Videos lässt sich in sieben Phasen einteilen:
Phase I – Konzeption
Am Anfang jedes 360°-Videos, das die dem Medium eigenen Vorteile optimal ausschöpft, steht die Konzeption. In dieser Phase wurden Kommunikationsziele ermittelt und in ein für die 360°-Ansicht optimiertes Narrativ eingebettet. Dabei wurde ein besonderes Augenmerk auf das Lenken der Blickrichtung gelegt. Da sich Zuschauer im 360°-Raum vollkommen frei umsehen können, mussten klare Orientierungspunkte gesetzt werden und Anreize geschaffen werden, den Blick von einem Orientierungspunkt zum anderen gleiten zu lassen.
Phase II – Previsualisierung
Bevor die benötigten Assets detailliert modelliert wurden, wurde das Timing der Animationen und der Kamerafahrt mittels einer Previsualisierung festgelegt. Hierzu wurden sämtliche Objekte und Räume aus stark vereinfachten Grundformen angelegt und im dreidimensionalen Raum positioniert. Somit konnten schon zu einem frühen Zeitpunkt Anpassungen vorgenommen werden und es konnte sichergestellt werden, dass sämtliche zu vermittelnden Informationen leicht wahrgenommen werden können – auch wenn Zuschauer sich in alle Richtungen umsehen.
Phase III – 3D-Modellierung
Im Prozess der 3D-Modellierung wurden sämtliche benötigte Objekte und Räume generiert. Neben den Ventilatoren selbst beinhaltet dies auch die Gestaltung der Metrostation selbst. Diese wurde angelehnt an Metrostationen im chinesischen Raum, da diese als hochmodern gelten.
Phase IV – Animation
Im Prozess der Animation wurde die Kamerafahrt durch die Station definiert und sämtliche Bewegungen der Ventilatoren aufeinander angepasst. Das Timing spielt hier eine entscheidende Rolle, da gewährleistet werden muss, dass Zuschauer die Chance haben, sämtliche herausgestellte Funktionen wahrzunehmen. Hierzu wurden die in der Previsualisierung festgelegten Timings auf die nun detailliert modellierten Räume und Objekte übertragen und auf diese angepasst.
Phase V – Visuelle Effekte
Der größte Teil der visuellen Effekte, so zum Beispiel Datenströme zwischen den einzelnen Ventilatoren, wurden ebenfalls in einer 3D-Umgebung gestaltet. Dies gewährleistet, dass sämtliche Effekte durch die Bewegung der Kameraposition beeinflusst werden und nahtlos mit dem Rest des Videos verknüpft werden können.
Phase VI – Compositing
Um eine möglichst hohe Flexibilität im Compositing zu gewährleisten und verschiedene Elemente ein- und ausblenden lassen zu können, wurden über 30 Renderpasses, die jeweils einzelne Bestandteile des 360°-Videos beinhalten, erstellt. Diese Bestandteile wurden miteinander verwoben und durch letzte Bearbeitungen und Anpassungen vervollständigt.
Phase VII – Sounddesign
Die finale Videospur wurde schließlich durch das Sounddesign vervollständigt. Durch subtile Platzierung von Metro-Geräuschen – beispielsweise das Geräusch einer vorbeifahrenden U-Bahn – wurde die Blicklenkung im 360°-Raum unterstützt. Ohne dem Zuschauer die Freiheit zu nehmen, sich selbst frei umzusehen, wird so subtil aber eindeutig die Richtung kommuniziert, in der sich relevante Bildinhalte befinden.
Volle Bewegungsfreiheit in virtuellen Welten
Ein anderer Ansatz wurde für die Darstellung der Windkanalventilatoren gewählt: In einer interaktiven VR-Anwendung mit sechs Freiheitsgeraden, also mit der Möglichkeit, sich frei durch den virtuellen Raum zu bewegen, können Benutzer sich durch einen digitalen Nachbau eines Windkanals bewegen. Durch Texttafeln, die im dreidimensionalen Raum platziert sind, erfährt der Nutzer mehr über die Vorzüge und Eigenschaften eines Windkanalventilators von TLT-Turbo – wahlweise in englischer oder chinesischer Sprache.
Um auch weniger technikaffine Nutzer, die noch wenig Kontakt mit VR-Anwendung hatten, einen schnellen und intuitiven Einstieg in die Bedienung der Applikation zu ermöglichen, setzt die Anwendung auf ein einfaches Steuerungssystem mit Blicksteuerung. Der Benutzer muss lediglich seinen Kopf bewegen, um sich an die verschiedenen Standorte innerhalb der virtuellen Umgebung zu teleportieren und die verschiedenen interaktiven Funktionen zu aktivieren. Sämtliche Funktionen werden in einem kurzen und leicht verständlichen Tutorial beim Starten der Anwendung erklärt.
Um die hohe Bandbreite an Einsatzgebieten der Windkanalventilatoren von TLT-Turbo darzustellen, werden Strömungslinien an verschiedenen Testmodellen abgebildet, zwischen denen der Benutzer selbst wechseln kann. Die Bewegungsfreiheit mit sechs Freiheitsgraden erlaubt es dem Zuschauer, sich um sämtliche Testobjekte herum zu bewegen und die Luftströmung von allen Seiten und Perspektiven zu betrachten.
Am Ventilator selbst, dem Kernstück der Applikation, wurde die Möglichkeit integriert, den Motor selbst an- und auszuschalten. Die Applikation vermittelt das Gefühl, wie es wäre, nur wenige Meter vor dem sich drehenden Windkanalventilator zu stehen – was in der Realität undenkbar wäre, wird hier erlebbar.
Um die Demonstrationen der Applikation auf Messen und Events für das Team von TLT-Turbo so unkompliziert wie möglich zu halten, erkennt die Applikation ob die VR-Brille abgesetzt wurde und startet die Anwendung in diesem Fall automatisch neu. So sieht jeder Zuschauer zu Beginn Erklärungen zur Steuerung, was ein optimales Nutzungserlebnis gewährleistet.
Da Anwendungen mit sechs Freiheitsgraden (Six Degrees of Freedom) derzeit, bis zur Veröffentlichung der Oculus Quest im Frühjahr, nur an Desktop-VR-Systemen betrieben werden können, wurden zusätzlich 360°-Rendering der wichtigsten Standpunkte der Anwendung generiert. Mit der Einbindung auf sozialen Netzwerken haben Benutzer auch auf ihren eigenen Geräten die Möglichkeit, die Windkanal-VR-Umgebung zu erleben und sämtliche in der Applikation enthaltenen Informationen in einem linearen Video demonstriert zu bekommen.
Für jedes Szenario die passende Anwendung
Die beiden VR-Projekte, die für TLT-Turbo produziert wurden, zeigen, wie vielfältige Ansätze es für die Gestaltung von VR-Projekten zur Präsentation der eigenen Geschäftsfelder gibt. Während sich das 360°-Video als lineares Medium für geleitete Demonstrationen eignet, so bieten interaktive VR-Anwendungen wie die TLT-Windkanal-App eine spielerische Möglichkeit, mehr Informationen zu erhalten und die Produktwelt selbst hautnah zu erfahren.
„Aspekteins stand uns jederzeit mit Rat und Tat als kompetentes Team zur Seite. Wir sind sehr zufrieden mit der hervorragenden Qualität des Ergebnisses, trotz des eng terminierten Zeitplans. Insbesondere die Erreichbarkeit und kompetente Umsetzung der gemeinsamen Ideen waren sehr überzeugend und wir freuen uns bereits auf die kommenden Projekte.“
(Marc Schickhaus, Business Development Manager, TLT-Turbo)
Mit Spezialisten aus allen Bereichen rund um das Thema „Virtuelle Realität“ ist die Aspekteins GmbH bestens aufgestellt, beide Ansätze – und auch Mischformen wie unser eigenes Hyperresponsive VR-Format – zu konzipieren und zu erstellen. Unsere Konzepte sind dabei perfekt angepasst auf die Bedürfnisse Ihres Unternehmens, Ihres Produkts und Ihrer Markenwelt.