Vom CAD-Modell zum Produktvideo: Ein Blick hinter die Kulissen unseres neuesten Videos für TLT-Turbo

17. November 2023 Christian Griese

Vom CAD-Modell zum Produktvideo: Ein Blick hinter die Kulissen unseres neuesten Videos für TLT-Turbo

Adaptive & individuelle Workflows für Visualisierungen

Für TLT-Turbo durften wir in den letzten Jahren bereits einige spannende Projekte realisieren – beispielsweise eine Realfilm-Kurzreportage wie auch animierte Produktvideos und interaktive VR-Anwendungen. TLT-Turbo ist einer der weltweit führenden Anbieter von Industrie-Ventilatoren, unter anderem auch im Bereich von Systemlösungen für den Bergbau, Industrieanwendungen und thermische Kraftwerke. Die Modular Mining Fans (MMF) sind dabei komplett modular aufgebaut und können ganz an den Bedarf des Kunden angepasst werden. Diesen modularen Aufbau zeigen wir in unserer neuesten Visualisierung für TLT-Turbo. Wir haben dafür eine Vielzahl an innovativen Techniken eingesetzt, die wir in diesem Blogartikel vorstellen wollen.

TLT Turbo - Modular Mining Fans

Ein so modulares System wie die MMF-Ventilatoren umfassend darzustellen, birgt diverse Herausforderungen: So mussten fast 40 Module und CAD-Modelle miteinander kombiniert werden, wobei zahlreiche technische Details zu berücksichtigen waren – für eine Produktvisualisierung kommen normalerweise nur etwa zwei bis vier solcher Modelle zum Einsatz.

Unterschiedliche Module für TLT-Turbo

Außergewöhnlich viel Material also, das es zu bearbeiten und zu managen gab: Im Rahmen dieses Projekts haben wir daher unsere internen Assetmanagement-Systeme grunderneuert: Wir haben unseren gesamten Workflow so weit optimiert, dass alle Mitarbeiter zu jeder Zeit nicht nur den Bearbeitungsstatus jedes Teils der Produktion genau tracken, sondern auch Kundenfeedback und Änderungswünsche bildgenau festhalten konnten. Ein zusätzlicher Vorteil dieser Maßnahme: Unser Workflow funktioniert nun auch deutlich dezentraler. Das trägt der zunehmenden Arbeit unserer 3D-Artists im Home-Office Rechnung.

Shot Breakdown aus der Visualisierung (3D Artist: Christian Griese)

Optimierung von Arbeitsabläufen und Kommunikation mit Stakeholdern

Bei der Realisation von Visualisierungen ist es gängige Praxis, vom Groben ins Feine zu gehen. Das bedeutet konkret: Zuerst wird zusammen mit dem Kunden ein Skript und Storyboard erstellt, woraufhin zunächst der gesamte Film mit stark vereinfachten Platzhaltermodellen als Vorschau der Kamerafahrt und der Animationen angelegt wird. Dies dient als Grundlage und Diskussionsbasis und kann dann stetig verfeinert werden. In diesem Projekt sind wir von diesem Ansatz jedoch bewusst abgewichen. Doch was waren unsere Beweggründe dafür?

Einer der entscheidendsten Faktoren, wie schnell und reibungslos eine Produktion abläuft, ist die Kommunikation mit Stakeholdern, welche die Arbeiten abnehmen oder Feedback und Änderungswünsche äußern. Wir haben solche notwendigen Freigaben sowohl intern bei Aspekteins (z.B. die Kommunikation zwischen 3D Artist und Regisseur oder Creative Director) als auch extern (z. B. Verantwortliche in der Marketing-Abteilung des Auftraggebers). In vielen Projekten ist die Zahl der Stakeholder überschaubar und Kommunikationswege können daher kurz und effizient gehalten werden. Bei Visualisierungen dieser Größenordnung sind jedoch mehr Personen beteiligt als üblich: Ingenieure aus verschiedenen Abteilungen, Product Owner, Drittunternehmen deren Technik mit im Film enthalten ist, etc. Dies betrifft also oft auch Personen, die in der initialen Konzeptphase des Films noch nicht beteiligt waren.

Darstellung zur Trennung der einzelnen Teile

Ästhetische Aspekte bei der Erstellung von hochwertigen Produktvideos

Aus ästhetischen Gesichtspunkten war es uns sehr wichtig, dass das Video hochwertig, plausibel und interessant bleibt. Einer der kritischen Einsatzpunkte solcher Videos sind Messen. Eine Situation, an der an jeder Ecke um das Interesse und die Aufmerksamkeit der Messebesucher gebuhlt wird: Hier macht ein cineastisches Video den klaren Unterschied und sticht aus der Masse an Infografiken heraus.

Besonderes Augenmerk haben wir für die Visualisierung der MMF-Ventilatoren auf die Kamerafahrten gelegt, bei denen dynamische und interessante Passagen mit ruhigen Szenen abwechseln, in welchen der Inhalt im Vordergrund steht. Stets achten wir dabei auf kompositorische Ästhetik. Ein Highlight ist dabei mit Sicherheit die Fahrt durch einen Ventilator, hinein in ein mehrere hundert Meter tiefes Minennetzwerk.

Beschriftungen der USPs wurden in den 3D-Raum eingefügt und passen sich nahtlos in den Gesamteindruck ein.

Für die Berechnung der Beleuchtung kam Redshift zum Einsatz, eines der modernsten Rederingsysteme für fotorealistische Beleuchtung. Durch den Einsatz von Redshift konnten wir unsere Renderingzeit zudem um 60 % im Vergleich zu anderen Systemen senken. Auf den ersten Blick vielleicht unbedeutend wirkende Details wie die diffusen Spiegelungen des Außenlichts in der Durchfahrt des Ventilators summieren sich schnell auf und machen bei der optischen Glaubwürdigkeit einen enormen Unterschied. Wir denken, die Ergebnisse sprechen für sich.

In puncto Glaubwürdigkeit ist auch die Gestaltung der Umgebung hervorzuheben: Auch wenn wir hier aus verschiedenen Gründen nicht auf völligen Fotorealismus gesetzt haben, konnten wir ein stimmiges, glaubhaftes Ergebnis erzielen. Das hilft enorm dabei, die Szenen in einen Kontext zu setzen. Wir bekommen eine Orientierung, wo wir uns geografisch befinden und wie der Standort aufgebaut ist. Steine und Vegetation helfen dabei, ein Gefühl für Größenordnungen zu entwickeln, das uns sonst fehlen würde.

Das von Aspekteins eingesetzte Landschaftssystem bietet die Möglichkeit, unterschiedlichste Landschaftsformen und auch Gebirgsformationen in beliebigen Größenordnungen zu erstellen und zu modifizieren. So konnten wir Anpassungen des Minensystems und der Kamerafahrten schnell umzusetzen. Im Laufe der Produktion wurde beispielsweise die Senke, in der einer der Ventilatoren steht, mehrfach vergrößert oder ein Plateau verschoben, weil sich das darunterliegende Minennetzwerk maßgeblich verändert hatte. Einzelne Berge wurden an Kamerafahrten angepasst, um Schatten zu verändern und optimalen Kontrast und Komposition zu garantieren. Auch Zufahrtsstraßen konnten in kürzester Zeit erstellt und neu platziert werden.
Das zugehörige Vegetationssystem erlaubte es, mit wenigen Arbeitsschritten über 40.000 Büsche und etwa fünfmal so viele Pflanzen und Gräser zu erzeugen. Auch diese konnten wir so anpassen, dass sie optimal mit den Kamerafahrten harmonieren.

Landschaft und Vegetation

Ein weiteres Highlight war das Minensystem, in dem sich ein Booster-Ventilator befindet. Die Herausforderung bestand darin, dass dieses Minensystem im Film wachsen sollte. Ein stehendes System zu modellieren ist eine vergleichsweise einfach lösbare Aufgabe. Bei einem wachsenden System bereiten aber gerade die Übergänge und Verzweigungen Probleme. Wir konnten erfolgreich Werkzeuge aus dem Bereich des prozeduralen Modeling nutzen, um diese Herausforderung zu meistern. Das Ergebnis war ein Minennetzwerk, bei dem sich alle Parameter wie Breite, Länge, Bodenhöhe etc. dynamisch animieren und ändern lassen. Aufgewertet wurde dies mit einem eigens erstellten Felsmaterial und zahlreichen minentypischen Beleuchtungen.

Ventilator in der Mine

Fazit: Das Ergebnis dieses Visualisierungsprojekts ist ein Film, der in dieser Produktsparte neue Qualitätsstandards setzt. Kundenwünsche konnten wir in einem schnellen Entstehungsprozess und in enger Zusammenarbeit umsetzen.

Unsere Techniken der 3D-Visualisierung ermöglichen es uns, auch komplexe Prozesse auf verständliche und visuell ansprechende Weise darzustellen. Unsere 3D-Visualisierungen können dazu beitragen, die einzigartigen Verkaufsargumente (USPs) Ihrer Produkte hervorzuheben. Durch die detaillierte Darstellung der Schlüsselfunktionen und -vorteile Ihrer Produkte können wir dazu beitragen, ihre Attraktivität und ihren Wert für potenzielle Kunden zu steigern. Darüber hinaus können diese Visualisierungen auch als effektive Schulungsressourcen für Ihr Team dienen, insbesondere wenn es sich – wie hier – um Produkte handelt, die an entlegenen Einsatzorten montiert werden und daher selten im Einsatz betrachtet werden können.
Über solche Anwendungsfälle hinaus kann Aspekteins diese hochwertigen Filme durch Simulationen erweitern. So haben wir langjährige Erfahrung im Bereich der Simulation von Flüssigkeiten, Gasen, Dämpfen oder auch Verbrennungsprozessen und Reaktionen. Unsere Experten für CFD (Computational Fluid Dynamics) erarbeiten gerne gemeinsam mit Ihnen Lösungen, auch für anspruchsvolle Spezialfälle.

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