Wenn man Publikum fesseln und einen bleibenden Eindruck hinterlassen möchte, ist eine interaktive Geschichte d a s Mittel der Wahl.
Zuschauer werden zu Handelnden: sie werden unmittelbar in eine Story eingebunden, innerhalb derer sie Handlungmacht erhalten und den weiteren Verlauf der Geschichte sogar subjektiv beeinflussen können. Das Gesehene wird als unmittelbares Ergebnis der eigenen Interaktion erlebt.
VR-Storytelling ist anders…
Anders als bei 2D-Inhalten finden sich VR-Nutzer schnell selbst inmitten des virtuellen Kontextes wieder, auf den sie auch direkt reagieren können – und das nicht nur durch aktive Handlungsentscheidungen, sondern auch auf indirekte Art und Weise – beispielsweise durch ihren Blick. Gerade die indirekte Form der Interaktion ist derzeit noch wenig begangenes Terrain – hier liegt hohes Potential von VR, das es noch auszuschöpfen gilt.
Nicht allein aktive Verhaltensweisen spielen also beim weiteren Verlauf der Geschichte eine Schlüsselrolle, sondern gerade auch solche Handlungen, die sich aus sehr subtilen Reizen mit Blick auf das Unterbewusste ergeben.
Unser Aspekteins-Team beschäftigt sich schon viele Jahre professionell mit 360-Grad-Content und VR-Storytelling. Daher schien es nur konsequent, eigene Konzepte zu entwickeln, die Narrative aus der linearen Storyline herauszulösen wussten und so eine gänzlich neue Form des Geschichtenerzählens zu entwickeln!
Hyperresponsive VR (HRVR) ist eine Technologie, die 360°-Videos intelligent miteinander verknüpft. Durch das Auswerten von Sensordaten wird entlang eines Entscheidungsbaumes das jeweils zum Verhalten der Nutzer passende Narrativ gewählt. Dabei kann auf eine Vielzahl von Informationen aus dem Headset zurückgegriffen werden – auch in Kombination miteinander. Dadurch erhöht sich vor allem eines: das Präsenzgefühl des VR-Anwenders.
360-Grad-Filme punkten auch in linearer Form mit gestärktem Präsenzgefühl. Der Nutzer befindet sich aufgrund der besonderen Kameratechnik sofort inmitten des gefilmten Settings und erhält wie im realen Leben die Möglichkeit, eine Rundherum-Ansicht zu vollziehen (Lesen Sie hierzu auch unseren Beitrag „Alles im Blick: Was ist beim Dreh einer 360-Grad-Videoproduktion zu beachten?“).
Mit interaktiver VR lässt sich dieses Präsenzempfinden jedoch noch wesentlich steigern! Dies geschieht, weil sich Nutzer zum „Helden“ einer Story entwickeln können! Mit HRVR können nun auch störende Interface-Elemente, die das Präsenzgefühl brechen, auf ein Minimum reduziert oder (je nach Anwendungsfall) sogar ganz eliminiert werden.
Handeln heißt Wandeln
360°-Experiences bringen aber auch einige Herausforderungen mit sich. Wie können wir als Geschichtenerzähler etwa antizipieren, wohin Nutzer blicken werden? Wir arbeiten dafür vor Allem mit Points-of-Interests (PoIs): Wir analysieren die Handlung auf Punkte im 360°-Raum, an denen sich Aktionen abspielen oder die anderweitig Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Sobald wir diese festgelegt haben, können wir stilistische Mittel nutzen, um sie weiter hervorzuheben, und so sicherzustellen, dass sich Nutzer nicht auf Elemente der Umgebung konzentrieren, an denen wenig geschieht. Im einfachsten Fall kann man den Blick natürlich durch Pfeile lenken, im besten Fall gelingt es uns aber, den Blick der Nutzer ganz subtil ohne zusätzliche Overlays zu führen. So können Geräusche, Lichter und auch der Kontext der Handlung genutzt werden, um den Blick der Nutzer von einem PoI zu einem anderen zu lenken.
Die auf das Unterbewusstsein ausgerichteten Reize verstärken den natürlichen Aktionsfluss von VR-Anwendern und betten deren Handeln auf natürliche Weise in die Geschehnisse ein.
Der VR-User wird in interaktiven Storys zum Gestalter der Erzählung, beschließt durch sein subjektives Agieren weitere Ebenen der Handlung, reagiert auf neue Handlungspfade und erhält deshalb auch ein auf ihn selbst zugeschnittenes Ergebnis – und ein auf ihn zugeschnittenes VR-Erlebnis!
Daher spricht man an dieser Stelle auch weniger von einem Film, sondern vielmehr von einer Experience!
VR bietet die spannende Möglichkeit, verschiedene „Perspektiven“ einzunehmen.
User können sich einerseits frei innerhalb eines virtuellen Kontextes erfahren, ohne dass ein bestimmtes Ziel erreicht, eine bestimmte Erkenntnis erlangt werden muss. Aber natürlich können Perspektiven unter dem VR-Headset auch „manipuliert“ werden und VR-Nutzer erhalten einen sehr exklusiven, auch aufschlussreichen Einblick in das Erleben anderer Menschen.
Dieser Umstand kann Anwender beispielsweise dazu veranlassen, mehr Mitgefühl zu entwickeln, nicht nur „auf“ etwas zu schauen, sondern eine konkrete Perspektive einzunehmen, aus der heraus die Gefühle anderer nachvollziehbarer werden. (Lesen Sie mehr zum Thema „Perspektive in VR“ in unseren Beträgen „Der Sprung 1961-360°VR-Installation im DHM Berlin“ und „Perspektiven von 360-Grad-Video- Möglichkeiten Ihrer VR-Inhalte“).
Welche Perspektive bei interaktiven VR-Erfahrungen auch eingenommen wird – der VR-Anwender bleibt niemals „neutral“ – unabhängig davon, ob ein Nutzer subjektiv (s)eine eigene Geschichte entwickeln kann oder ob ihm eine bestimmte Erfahrung/Haltung nahegelegt werden soll.
Wir freuen uns darauf, bei einem gemeinsamen Termin die Möglichkeiten der HRVR-Technologie für Ihr Unternehmen zu erörtern und Ihnen einige Kundenprojekte persönlich vorzustellen!
Produzieren Sie vielleicht selbst 360°-Inhalte und haben Interesse daran, Ihren Kunden HRVR-Erfahrungen anbieten zu können? Dann besteht die Option, unsere HRVR-Plattform zu lizensieren.
Zögern Sie nicht uns zu kontaktieren – unser Aspekteins-Team steht Ihnen selbstverständlich mit Rat & Tat zur Seite!
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