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CES 2021 digital: VR/AR/MR/XR-Highlights von der Tech-Messe

CES 2021 digital: VR/AR/MR/XR-Highlights von der Tech-Messe

Bildrechte Titelbild: © Rafael Henrique - Adobe Stock

Bildquelle: newslinereport.com

Die Consumer Electronics Show fand in diesem Jahr komplett online statt und so wurden Tech-Newbies & Releases in Gänze digital präsentiert.

Beim Blick hinter die Kulissen schauen wir wieder auf spannende VR/AR/MR/XR-Inhalte. Und sagen: Vorhang auf!

Miteinander in VR

Einen Award in der Kategorie „Best of Innovation“ gab es für Imverse Live 3D, einer Software-Engine bzw. Voxel-Rendering-Software, die holografische Projektionen generiert und im Live-Stream zur Verfügung stellt. Ein Voxel definiert sich als Bildpunkt im virtuellen 3D-Raum und weist, im Gegensatz zum Pixel, auch Tiefeninformationen auf.

Die Erstellung volumetrischer Echtzeit-Videos ist technologisch sehr aufwendig und gerade Live-Streamings volumetrischer Inhalte bedürfen daher derzeit eines immensen Rechenaufwands – entsprechend schwierig ist es, Echtzeit-3D-Hologramme auszugeben (in Deutschland arbeiten das Fraunhofer-Institut und Volucap z.B. an der Split-Rendering-Technologie für Live-Streaming über 5G Cloud-Server).

Die VR-Software Imverse LiveMaker bringt Tiefendynamiken in 2D-Aufnahmen. Bildquelle: medium.com

Das Schweizer Startup, ein Spin-Off der technischen Hochschule Lausanne, entwickelte bereits vor einigen Jahren LiveMaker, eine Software zur Erstellung hochdynamischer 3D-Umgebungen aus 360-Grad-/2D-Bildmaterial.

Nachdem Imverse seine Technologie 2018 auf dem Sundance Festival präsentieren konnte und auch auf der CES 2019 mit am Start war, zogen die Genfer Entwickler nun auch ins Startup-Programm von Microsoft ein. Mit Logitech wird Imverse außerdem an Unity-Implementierungen arbeiten.

Durch die Corona-Krise verzeichnen volumetrische Inhalte /Live-Telepresence-Kommunikation größeres Interesse. Problematisch ist allerdings noch der Stromverbrauch.

Sony stellte auf der CES derweil sein Spatial Reality Display zur Darstellung spezifischer VR/XR-Inhalte vor.

Vornehmlich für Industrie-Designer konzipiert, kombiniert das Unternehmen zur Darstellung von 3D-Inhalten Eyetracking & Lichtfeld-Technologie, ohne dass Anwender auf die Nutzung von MR-/VR-Brillen angewiesen sind.

Im VW Virtual Engineering Lab wird das Display bereits genutzt; das Developer Kit hat allerdings mit 5000 US-Dollar auch seinen Preis.

Lenovos Mixed-Reality-Brille ThinkReality A3. Bildquelle: Lenovo.com

Nach der Veröffentlichung von ThinkReality A6 präsentierte Lenovo in diesem Jahr die Mixed-Reality-Brille ThinkReality A3.

Mit dem Power-Prozessor Qualcomm XR1 ausgestattet, bringt die (als Konkurrenz-Modell zur MS HoloLens konzipierte) MR-Brille in vielen Arbeitsbereichen verbesserte Workflows und hilft mit 3D-Visualisierungen bei Produktentwicklung oder Remote-Support. Novum ist eine spezifische Funktion für die Arbeit am Rechner: über das Display lassen sich gleich fünf Bildschirme ansteuern.

Lenovo unterstützt mit seinem Story Hub auch VR-Storytelling-Projekte bzw. dokumentarische 360-Grad-Produktionen.

Bildquelle: stadt-bremerhaven.de

Mind & Idea Fly Co Ltd/Mifly stellte mit MAKAR eine neue Software zum Erstellen von VR-/AR-Inhalten vor. Diese liest Bilder im Drag-& Drop-Modus auch ohne großes Programmier-Knowhow in Anwendungen ein. Die Entwicklungs-Plattform verfügt hierbei über eine ganze Bandbreite (benutzerdefinierter) Funktionen…

It´s all about HAPTICS

Das auf 6DoF-Tracking-Lösungen spezialisierte Unternehmen NoloVR präsentierte sich schon 2020 umfangreich auf der CES und führte in diesem Jahr seine Entwicklungen weiter aus.

Allerdings gab es auch eine Neuheit: die autarke, 5G unterstützende VR-Brille X1 6DoF. Das neue VR-System kommt zwar derzeit noch ohne Specs, dafür aber zuverlässig mit millimeterpräzisem Ultraschall-Tracking. Nolo arbeitet als Original Design Manufacturer und das VR-System kann entsprechend von anderen Unternehmen erworben, umbenannt und unabhängig vermarktet werden.

Nolos VR-Headset X1 6DoF VR kommt mit stromsparendem Ultraschall-Tracking. Bildquelle: nolovr.com

SenseGlove Nova ist ein neuer Force-Feedback-Handschuh für die Industrie und wird dabei helfen, remote-basierte Wartungsaufgaben effizienter trainieren zu können und neue Produkte unter haptischen Gesichtspunkten zu erproben.

Das System verfügt über taktile Sensoren bei entsprechender Rückkopplung, d.h. sämtliche Objekte virtueller Welten können mittels KI-Handschuh in der Hand gefühlt werden. Mit stolzen 5000 US-Dollar liegt GloveSense Nova im gleichen Preissegment wie der im Vorjahr auf der CES präsentierte Tesla Glove.

Einen Innovation Awards Honoree bekam bHaptics 2021 für den TactSuit X 40, einer Weste mit vierzig vibro-taktilen Sensoren (Bluetooth/wireless), die ebenfalls VR-Anwendern, Konsolen-und PC-Spielern zu verbesserter VR-Interaktion verhelfen soll. Auch werden über TactSuit X 40 audio-basierte Haptiken übermittelt und es ist möglich, Anwendungsfälle in eigener Regie zu programmieren.

Souveränität im Fokus

Generell kamen AR-Brillen bzw. Datenbrillen auf der diesjährigen CES nicht zu kurz. So präsentierte TCL etwa neue 140°-Field-of-View-Wearables (Smartphone-/PC -abhängig), Bosch auf MEMS-Technologie basierende Smartglasses, Vuzix optisch an ein normales Brillengestell erinnernde NGSG (Next Generation Smart Glasses) mit Vollfarb- oder Monochromfunktion und Julbos die sportlichen AR-Glasses EVAD1.

Die für die Entwicklung von Mixed-Reality-Brillen und Smartglasses relevante Wellenleiter-Technologie wurde in den letzten Jahren intensiv vorangetrieben. Vuzix´ NGSG verwendet die weltweit kleinste LED-Projektions-Engine (in Kooperation mit JBD) und verbaut ultradünne Wellenleiter. Anwender der Smartglasses erhalten deshalb auch komplett durchsichtige Optiken, im Gegensatz zu den im vergangenen Jahr veröffentlichten Vuzix Blade Upgraded Smart Glasses.

Die Panasonic VR-Brille verfügt über ein 1,3 Zoll-Display. Bildquelle: news.panasonic.com

Neues in Sachen VR-/AR-Brillen gab es sowohl von Panasonic als auch von dem Startup CREAL.

Panasonic präsentierte sich mit einem seit der letzten CES überarbeiteten Prototypen: Die VR-Brille verfügt über zwei Micro-OLEDs bei je 2,6K-/UHD-Auflösung (2560 x 2560), 120 Hz und 6DoF-Inside-Out-Tracking. Das japanische Unternehmen verbaut quasi seine Videoprocessing-Technologie aus Fernseher und BluRay in Kombination mit den hauseigenen Digicam-Optiken. Die VR Glasses mit 10-Bit-Farbsteuerung verheißen eine starke Stellung auf dem VR-Markt, denn hier trifft ein wirklich kleiner Formfaktor auf hochauflösende Dynamiken: die erste HDR-fähige VR-Brille überhaupt. Die patentierte Kolpin-Technologie ColorMax bietet wohl ziemlich hohe Farbtreue bei mehr als 115 Prozent Farbabdeckung im Vergleich zu sRGB, sowie hohe Helligkeitswerte bzw. hohen Kontrast. Eine verstellbare IPD ist natürlich auch mit an Bord.

Und auch bei CREAL, wie die Imverse-Entwickler von der EPFL und im virtuellen Swisstech Pavillon vertreten, kamen innovative Ansätze nicht zu kurz. Das Unternehmen zeigte seine bereits 2019 und 2020 auf der CES vorgestellten Technologien in neuem Gewand.

Die Prototypen (VR-Headset & AR-Brille) verfügen über Lightfield-Technologien mit ausgefeilten Sensoriken wie Intel RealSense und Ultraleap fürs VR-Controlling. Bis Ende 2022 soll auch hierfür ein vollendeter Formfaktor gefunden und die Technologie endgültig an Partner lizensiert werden können.

Auf der CES 2021 stellte AMD natürlich die neuen 5000er Mobil-Prozessoren vor, d.h. äußerte sich konkreter zu 5980 HX und HS. Auch GeForce präsentierte seine mobilen 3000er Grafikprozessoren bzw. den Nachfolger der RTX 1060: die RTX 3060 taktet wohlwollend mit großer Speicherausstattung (12 GB GDDR6) und 192 Bit Speicherbandbreite.

Die Grafikkarte weist u.a. eine sehr hohe Raytracingleistung auf und unterstützt Resizable BAR. Dabei handelt es sich um eine optionale Funktion der PCI-Express-Schnittstelle, die Prozessoren auf den kompletten Grafikspeicher zugreifen lässt und Datentransfers erheblich beschleunigt. Auch AMD nutzt diese Funktion (SmartAccessMemory) für z.B. RX 6800.

Über Veröffentlichung & Specs der neuen VR-Headsets HP Reverb G2 & HP Reverb G2 Omnicept haben wir bereits in einem unserer Beiträge ausführlicher berichtet. Auf der CES-Messe bekamen beide Modelle (hochauflösende Displays bei 2160x 2160 Pixeln) schließlich eine Honoree-Auszeichnung.

Obsidian Pro. Bildquelle: securityinfowatch.com

Auch 360-Grad-VR kam auf der CES 2021 nicht zu kurz: Das chinesische Unternehmen KanDao erhielt für seine neue 360-Grad-Kamera Obsidian Pro ebenfalls einen Honoree-Award und räumte nach 2017 erneut für eine Obsidian ab.

Die neue Profi-Kamera kommt mit acht APS-C-Sensoren, einer Auflösung bei 12K/ 3D 360 (Livestreaming 8K 360) und zwei Brennweiten bzw. mehreren Blenden. Zudem verfügt Obsidian Pro über eine starke 9-Achsen-Bildstabilisierung (lesen Sie hier auch unseren Artikel über die professionelle 360-Grad-Kamera Insta360 Pro 2, die über eine vergleichbare Bildstabilisierung verfügt).

Die Aspekteins GmbH ist eine professionelle VR-Content-Agentur und insbesondere auf 360-Grad-Produktionen & VR-Storytelling spezialisiert. Bei uns erfahren Sie alle Basics zum Thema VR, aber auch, wie z.B. ohne UI-Einblendungen aus linearen 360-Grad-Videos interaktive Anwendungen entstehen.

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Bildrechte Titelbild: © Rafael Henrique – Adobe Stock

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