Ein Meisterwerk im VR-Headset: Mona Lisas Lächeln ganz nah!

4. September 2020
4. September 2020 Katrin Pape

Ein Meisterwerk im VR-Headset: Mona Lisas Lächeln ganz nah!

Bildquelle: welt.de

Das Lächeln der Mona Lisa verzaubert seit Jahrhunderten. Wie Germanisten der Universität Wien herausgefunden haben, ist Leonardo da Vincis geheimnisumwobenes Gemälde das in der Literatur meistzitierte Kunstwerk.

Nicht wirklich geklärt ist die Entstehungsgeschichte des Meisterwerks. Die Mona Lisa oder „La Gioconda“, wie sie landläufig nach der (vermutlich) porträtierten Lisa del Giocondo genannt wird, ist wohl auch deshalb das berühmteste Gemälde der Welt und wurde um 1503, so nimmt man an, als Auftragsarbeit eines reichen Seidenhändlers in der italienischen Stadt Florenz angefertigt.

Anfang des 20. Jahrhunderts aus dem Pariser Louvre-Museum gestohlen, tauchte das Bild glücklicherweise alsbald wieder (in Florenz) auf und fand den Weg zurück in die französische Hauptstadt.

Geheimnis hinter Glass

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Mona Lisa: Beyond the Glass ist die erste VR-basierte Ausstellung des Musée du Louvre, die im Rahmen einer großen Retrospektive zu Leonardo da Vincis 500. Todestag von Mitte Oktober 2019 bis zum 24. Februar 2020 in Paris gezeigt wurde.

Aber auch zu Hause sollen Kunst-Enthusiasten und VR-Fans auf ihre Kosten kommen und können sich eine virtuell aufbereitete kunstwissenschaftliche Auseinandersetzung, die auch Informationen zu weiteren Bildern und architektonische Details zum Louvre enthält, in die eigenen vier Wände holen.

Die VR-Besichtigung bietet einige Vorteile. Denn Besuchern ist es damit erlaubt, ganz nah an die geheimnisvoll lächelnde Dame heranzutreten ohne in den Fokus der besorgten Museumsaufsicht zu geraten – das Gemälde vor Ort ist schließlich von starkem Panzerglass umgeben.

Außerdem werden dem Auge nun technische Aspekte des Herstellungsprozesses offenbart, die einem bei Sichtung des Originals im Louvre erstmal verborgen bleiben – eine dankbare Angelegenheit, wenn man bedenkt, dass die Mona Lisa nur 77×53 Zentimeter groß ist und tagtäglich von Besuchern aus aller Welt aufgesucht wird.

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Ein guter Kompromiss

Der Louvre hat jährlich über 10 Millionen Gäste – um eine Erhöhung der Besucherzahlen ging es den Verantwortlichen des Museums also sicher nicht.

Das Gemälde ließ sich vielmehr nicht in die große Retrospektive des Meisters einreihen – zu hoch die Sicherheitsauflagen. Um das Bild dennoch würdig in die Gesamtschau integrieren zu können, suchte man nach anderen Mitteln – und wurde mit der VR-Technologie fündig.

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Auch andere Museen nutzen diese Technologie. Obwohl sich für den musealen Erfahrungsgenuss der Gang in die Ausstellung nicht ersetzen lässt, bietet VR einen kreativen und alternativen Zugang für komplexe Inhalte.

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So werden in der VR-App z.B. wichtige Aspekte des Bildes erläutert: Wer war die Mona Lisa wirklich? Was ist im Hintergrund zu sehen? Welche Maltechniken hat Leonardo da Vinci auf diesem Meisterwerk umgesetzt?

In einem weiteren Erfahrungsmodus geht es im jeweils eigenen Tempo weiter und der Anwender kann zusätzliche Textbereiche freilegen.

Um die Anwendung möglichst immersiv zu gestalten, hielten sich die Entwickler an realistische Größenverhältnisse und nutzten auch einen an Da Vincis Sfumato-Maltechnik angelehnten visuellen Stil für die virtuellen Inhalte: die Umrisse laufen aus, sind also nicht scharf voneinander abgegrenzt und sorgen daher für einen eher traumähnlichen Charakter des Dargestellten.

Kann ein Nutzer virtueller Technologie in eine Erfahrung abtauchen, sich komplett auf die visuellen Inhalte einstellen (ohne durch zu unrealistische Darstellungen oder Latenzen, d.h. Bildverzögerungen, abgelenkt zu sein), wähnt er sich auch körperlich in der VR-Welt. Im Ergebnis ist die VR-App immersiv und überzeugend.

Bei VR-Anwendungen wie Mona Lisa: Beyond the Glass kann der Nutzer komplett in die virtuelle Szenerie eintauchen, mit den Inhalten interagieren und sich selbst als Teil der VR-Umgebung erfahren.

Mona Lisa: Beyond the Glass at The Louvre I HTC VIVE ARTS

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