Das neue Windows-Mixed-Reality-Headset „HP Reverb G2“ steht kurz vor dem Launch. VR-Enthusiasten horchen bei den verheißungsvollen Eckdaten auf.
Schritt nach vorn
Die neue von HP, Valve & Microsoft entwickelte VR-Brille hat vor allem in Sachen Linsen und Bildqualität nachgelegt. Als Nachfolger der Reverb G1 fallen auch neue Klangkonzepte ins Gewicht, die von Valve entwickelt und dem Spatial Sound der Valve Index entlehnt wurden.
Reverb G2 kommt mit gleicher Bildauflösung wie sein Vorgänger HP Reverb und weist eine der schärfsten Bildgebungen auf, die VR-Headsets auf dem Konsumenten-Markt bieten. Überarbeitet wurden aber die LCD-Panels bzw. Fresnel-Linsen.
Fresnel-Objektive zeichnen sich auch bei kurzer Brennweite durch weniger Volumen und ein Plus an Leichtigkeit aus. Allerdings haben diese Linsen bislang auch den Nachteil, störende Lichteffekte zu erzeugen – sogenannte Lens Flares.
Asphärische Linsen ohne Fresnel-Technologie, wie sie etwa Pimax und VRgineers XTAL nutzen, sind aufwendiger in der Herstellung und entsprechend teuer.
Durch die Überarbeitung weisen die LCD-Panels nun gegenüber der Reverb G1 mehr Kontrast und eine höhere Maximalhelligkeit auf. Auch der schärfste Bereich der Bildmitte, der sogenannte Sweet Spot, wird größer. Der für Fresnel-Linsen spezifische Vorgang der Lichtbrechung (d.h. abhängig vom Winkel der ringförmigen Stufen) wurde so optimiert, dass störende Artefakte jetzt weniger stark auftreten.
Auch Light Leaks & chromatische Aberrationen (d.h. Farbkränze um virtuelle Objekte aufgrund fehlerhafter Lichtbrechung im RGB-Spektrum) werden dank Korrektur-Algorithmus vermindert.
Auch an der Bewegungsverfolgung wurde gefeilt. Die VR-Brille besitzt nun zwei zusätzliche Kamerasensoren, die das Trackingvolumen zusätzlich anheben.
Bei der Überarbeitung der Controller setzten die Entwickler auf mehr Ergonomie und Komfort in der Hand(habung).
Ein weiterer Pluspunkt ist der mechanische IPD-Regler zur Ausrichtung des individuellen Pupillenabstands. Wesentlich präziser als softwarebasierte IPD-Korrekturen können VR-Headset-Nutzer die Objektive entsprechend ihres Augenabstandes justieren.
Specs & Hardware-Anforderungen
Display & Auflösung | 2 x 2,89 Zoll LCD-Panels/ Backlight, RGB-Pixelmatrix, 2160 x 2160 pro Auge/4K |
Bildwiederholrate | 90 Hz |
FOV/IPD | ~114/ Asphärische Fresnel-Linsen, manuelle IPD 60-68mm |
Tracking | 6DoF-Inside-Out-Tracking mit 4 Kameras und Sensoren, Touch-Controller (AA-Batterien) |
Audio | Spatial Sound/Off-Ear-Kopfhörer |
Maße & Gewicht | 7,5 x 18,6 x 8,4/ 500 Gramm |
Kompatibilität | Steam VR, Windows-Mixed-Reality-Plattform |
Preis | um 650 Euro |
Prozessor | Intel i5, i7, AMD Ryzen 5 oder >, Intel Xeon E3-1240 v5 oder > |
Grafik | NVIDIA Geforce RTX 2060 Super, 2080 oder AMD Radeon RX 5700 und höher |
Arbeitsspeicher | 8 GB RAM |
Anschluss | Display Port 1.3, USB 3.2. Typ C /Kabellänge 6 Meter |
Betriebssystem | Windows 10 (Mai 2019) und höher |
Wermutstropfen
Reverb G2 hat (noch) keine praktische Wireless-Option, wie sie etwa HTC anbietet. Allerdings besitzt das VR-Headset ein 6 Meter langes Kabel und damit etwas mehr Spielraum als z.B. die Oculus Rift S.
Für Unternehmen, etwa in Forschungsbereichen, bietet Reverb G2 Omnicept ein paar zusätzliche Sensoren, die Eyetracking, Herzfrequenzmessung und Face-Tracking ermöglichen. Auch soll der Cognitive Load berechnet werden können, also die mentale Belastung des Anwenders bei VR-Trainingsszenarien oder wissenschaftlichen Erhebungen. Unternehmen können im Rahmen dieser Datenauswertung die von HP Reverb bereitgestellte Auswertungssoftware nutzen, die für rein wissenschaftliche Forschungszwecke kostenlos erhältlich ist.
Im Hinblick auf Multi-User-Szenarien ist die Reverb G2 Omnicept zusätzlich mit einer speziellen Kopfhalterung ausgestattet, die eine flexible Anpassung an unterschiedliche Kopfformen ermöglicht.
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