Mehr Straßenverkehrssicherheit! 360-Grad-Filme & Unfallprävention

30. Juli 2021 Katrin Pape

Mehr Straßenverkehrssicherheit! 360-Grad-Filme & Unfallprävention

Verkehrssicherheit für alle Straßenverkehrsteilnehmer stärken: Im Rahmen der NRW-Aufklärungskampagne betrachtet Innenminister Herbert Reul immersive 360-Grad-Filme mit einem VR-Headset. Bildquelle: idowa.de

Das Innenministerium in NRW wird neuerdings 360-Grad-Filme zur Verkehrsunfallprävention einsetzen- und öffnet damit ein ganz neues Kapitel in Sachen Verkehrsicherheit an dem bereits Kreispolizeibehörden in Unna, Paderborn, Köln und Münster teilnehmen.

Bislang kamen bei Aufklärungskampagnen u.a. Aufprall-Simulationsgeräte oder Spezialbrillen zum Einsatz, die z.B. die physikalische Wucht von Frontalzusammenstößen oder Fahrverhalten unter Alkoholeinfluss zum Ausdruck bringen und der erfolgreichen Abschreckung dienen sollten.

Doch warum haben ausgerechnet 360-Grad-Filme das Potential, bei Themen wie Verkehrssicherheit & Unfallprävention einen echten Mehrwert zu erzielen?

360-Grad-Filme bringen Perspektivwechsel

Das „Share-the-Road“-Projekt von Ford in London setzte auf Sensibilisierung mit VR-Headsets und 360-Grad-Film. Im Ergebnis hatten 91 Prozent der mehr als 1.200 Teilnehmer vor, ihr Verhalten im Straßenverkehr zu ändern. 70 Prozent der Teilnehmer meinten im Anschluss an die 360-Grad-Erfahrung, wesentlich mehr Empathie für Auto- & Radfahrer empfinden zu können. Bildquelle: media.ford.com

360-Grad-Videos werden mit 360-Grad-Kameras aufgenommen und besitzen hierdurch die Eigenschaft, Betrachter in die dargestellte Szenerie eintauchen zu lassen. Möglich ist dies, weil eine solche Vollsphärenkamera ebenfalls im Mittelpunkt einer Aufnahme filmt und damit Zuschauer mitten ins Zentrum des Geschehens versetzt!

Konkret bedeutet dies: Durch die Freiheit in der Wahl des Blickwinkels innerhalb der 360°-Rundherum-Ansicht kann ein VR-Headset-Nutzer verschiedene Perspektiven als die eigene erleben. Spezifische Botschaften lassen sich durch 360-Grad-Filme daher teils auch eindringlicher vermitteln als anhand von Slogans/Textbotschaften oder durch konventionelle Bewegtbild-basierte Aufklärungs-Kampagnen. Denn: unter der VR-Brille wird nicht nur Gesehen, sondern Erlebt!

Auf dieses „Erlebbarmachen“ setzt auch das Innenministerium in NRW und verspricht sich von (virtuell erlebten) hautnahen Gefahrenmomenten und anschließender Risiko-Einsicht mehr gegenseitiges Verständnis unter Verkehrsteilnehmern.

„Radfahrerinnen und Radfahrer haben weder eine Knautschzone noch einen Airbag. Das können wir ihnen mit unseren neuen technischen Möglichkeiten sehr plastisch vor Augen führen“

Herbert Reul, Innenminister NRW

Diese persönliche Erfahrbarkeit im Rahmen einer VR-Experience, wie sie unter dem VR-Headset auch bei 360-Grad-Videos möglich ist, korreliert unmittelbar mit dem Faktor „Immersion“.

Immersion bezeichnet einen Zustand des Abtauchens oder Eintauchens. Je stärker die immersive Erfahrung, desto intensiver und nachhaltiger das virtuelle Erleben. Doch immersives Erleben setzt voraus, dass VR-/360-Grad-Inhalte Anwender überzeugen. Daher müssen 360-Grad-Filme konsistent und logisch aufgebaut sein. Sind diese Voraussetzungen gegeben, kann ein Betrachter zum Teilnehmer werden (Lesen Sie in unserem Artikel „Perspektiven von 360-Grad-Video – Möglichkeiten Ihrer Virtual-Reality-Inhalte“ mehr zu diesem Thema).

Vorteil von 360-Grad-Filmen zur Vermeidung von Verkehrsunfällen ist eine maximale emotionale Erfahrung bei maximaler Unversehrtheit aller Beteiligten!

Innenminister Reul und die Polizeikreisbehörden in NRW setzen daher auch beim 360-Grad-Film „Toter Winkel“ auf optimale Immersionskraft.

Nutzer einer VR-Brille werden so z.B. zunächst auf ein Fahrrad gesetzt (und von einem abbiegenden LKW erfasst), um anschließend ins Führerhaus eines Lastkraftwagens zu wechseln. Die Perspektive des Berufskraftfahrers soll Pedelec-/Radfahrern bewusst machen, wie sich Radeln im Toten Winkel vom LKW aus darstellt. Beide Seiten sollen mit Hilfe des 360-Grad-Videos für den jeweils anderen Blickwinkel sensibilisiert werden.

Erfahren Radler unter dem VR-Headset spürbar, wie schlecht sie mitunter im Rückspiegel eines Lasters gesehen werden, wird beim Abbiegen vielleicht auch weniger forsch in die Pedale getreten – so die Hoffnung der Initiatoren der Kampagne.

Ein weiterer 360-Grad-Film soll u.a. den „Straßenverkehrsraum aus Kindersicht“ vermitteln.

Viel Handlungsbedarf

Unser Nachbarland Schweiz setzt bei Kampagnen zur Verkehrssicherheit bereits einige Jahre auf VR. Anlass zur Sorge war eine Zunahme von Fahrradunfällen um nahezu 50 Prozent im Zeitraum 2012-2016.

So setzte man im Land der Berge und Seen vor allen Dingen auch an einigen Schulen auf VR-Applikationen und 360-Grad-Filme.

Virtual Reality im Verkehrsunterricht

Derzeit untersucht auch das Projekt PAPS-XR (Public Accident Prevention School with eXtendedReality) unter Federführung des Fraunhofer Instituts, ob und inwieweit Kinder und Jugendliche im Straßenverkehr durch VR-Technologie sensibilisiert werden können.

Denn auch hier gibt es Aufklärungsbedarf: über 50 Prozent aller Verkehrsunfälle mit Kinder- und Jugendbeteiligung werden nicht von diesen selbst, sondern von anderen Verkehrsteilnehmern verursacht. Insofern zeigt sich einmal mehr, dass gerade die Kleinen und Jüngsten im Straßenverkehr viel besser geschützt werden müssen.

Daher ist es wichtig, Kindern schon im Schulalter mehr Bewusstsein für das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer zu vermitteln und v.a. vorausschauendes Agieren zu fördern.

Für das VR-Forschungsprojekt werden zur Ermittlung von Unfallschwerpunkten mehrere Millionen realer Unfalldaten verwendet,

Die Aspekteins GmbH hat sich auf hochprofessionelle Virtual-Reality- und 360-Grad-Produktionen spezialisiert – sowohl in passiver als auch in interaktiver Form, wie etwa HRVR-Anwendungen.

Sie haben Ideen für ein Projekt und hadern mit der Umsetzung? Wir stehen Ihnen mit unserer Expertise selbstverständlich gerne zur Seite und freuen uns, Sie bei Ihrer 360-Grad-/ VR-Produktion unterstützen zu dürfen!

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Bildrechte Titelbild: © David.Sch – Adobe Stock

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