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Raindance Immersive: Ausgezeichnete VR-Storytelling-Produktionen

Raindance Immersive: Ausgezeichnete VR-Storytelling-Produktionen

Bildrechte Titelbild: © fergregory - Adobe Stock

The Raindance Embassy VRChat World Launch Trailer

Raindance Immersive, seit fünf Jahren Bestandteil des Raindance Film Festivals, steht ganz im Zeichen multi-sensuell erfahrbarer VR-Storytelling-Produktionen. Für VR-Anwender gilt hier: Mittendrin, statt nur dabei!

Aufgrund der Corona-Pandemie musste das Festival (28. Oktober – 22. November) in diesem Jahr komplett online stattfinden. Für den interaktiven Rahmen sorgte die „Raindance Embassy“ bei VRChat.

Auf der Social-Experience-Plattform können Teilnehmer über 3D-Avatare in Echtzeit miteinander in Kontakt treten und interagieren. VR-Headsets unterstützen hier die immersive VR-Erfahrung, sind für VRChat jedoch kein muss.

VR-Storytelling-Produktionen selbst erfordern eine VR-Brille, um eine überzeugende VR-Erfahrung generieren zu können. Durch die Erfassung jeder eigenen Bewegung, die natürliche Interaktion mit Handcontrollern und die stereoskopische Sichtweise des Head-Mounted-Displays fühlen sich Nutzer stärker in die virtuelle Dimension einbezogen. Von diesem Umstand – dem Präsenz-Gefühl – lebt VR-Storytelling.

Was will VR-Storytelling?

Mittels VR-Brillen wie beispielsweise der Oculus Quest, der Valve Index oder eines Windows-Mixed-Reality-Headsets lassen sich virtuelle Welten vollumfänglich erleben: VR-Headset-Anwender tauchen in die erzählten Geschichten ein und können, sofern die Partizipation der Nutzer gefordert ist, durch VR-Controller im virtuellen Setting agieren und so selbst zum Helden der Geschichte werden. VR-Storytelling möchte den Zuschauer in die Erzählung einbeziehen, ihn begeistern, herausfordern.

VR-Produktionen zeichnen sich durch in sich abgeschlossene, virtuelle Umgebungen aus. VR-Headset-Nutzern wird ein komplettes Abtauchen in die Erzählung/ den virtuellen Content ermöglicht. Voraussetzung ist das aktive Erleben von Präsenz („als ob“) und Involviertheit: Nutzer haben für die Dauer der VR-Anwendung das Gefühl, wesentlicher Teil des Plots zu sein. Sie können sich selbst physisch in der virtuellen Welt verorten.

Beste narrative Experience

Auch Tempest, eine freie Adaption des Shakespeare Klassikers „Sturm“, setzt auf ein großes Maß an Involviertheit bei seinen Anwendern.

Im Rahmen der Anwendung The Under Presents, einer VR-Storytelling-Produktion des mit dem Best Narrative Experience Awards ausgezeichneten VR-Studios Tenderclaws, handelt es um eine Kombination aus Gaming, VR-Storytelling und immersivem Theater in Form einer Live-Performance. An feste Spielzeiten gebunden gleicht hier keine Vorstellung der anderen. Jede Besucher-Interaktion lebt auch vom Augenblick.

45 Minuten lang tauchen die Spieler in die virtuelle Welt ein und verkörpern spezifische Charaktere – etwa Prosperos Tochter Miranda.

Tempest war auch für die beste Multi-User-Experience nominiert.

Prof. Mad, Papierbiester & andere Schauergeschichten

Der Award für die beste Multi-User-Erfahrung ging indes an Dr. Crumb´s School for Disobedient Pets.

Auch hier agiert ein Live-Schauspieler (in zwei verschiedenen Rollen) mit einer handvoll VR-Headset-Spielern aus dem „Publikum“. Diese müssen sich auf investigative Spurensuche begeben und mysteriöse Rätsel um einen verrückten Professor lösen.

Bildquelle: desconsolados.com

Game-Entwickler Eric Cachi erweckt mit seiner VR-Produktion Paper Beast surreale Welten seltsamer Kreaturen zum Leben und konnte die Jury hierbei gleich in zwei Kategorien (Outstanding Achievement in Art & Audio) überzeugen.

Die auf fünf Stunden ausgelegte VR-Erfahrung fordert den Spieler heraus, verschiedene Werkzeuge auszuprobieren und eine traumhafte Dimension zu erkunden.

Die aufwendige Produktion ist in zwei Modi unterteilt und beeindruckt auch und gerade mit ihrem bildgewaltigen Aufgebot an Farben und Kompositionen. Besonders immersiv wirkt die Visualisierung von Flüssigkeiten oder Naturgewalten, etwa Spuren elementarer Kräfte.

Paper Beast ist auf immersiver Ebene dennoch eher eine sinnliche VR-Erfahrung als VR-Storytelling-Produktion. Tiefgreifende Entscheidungen werden dem VR-Anwender nicht abverlangt.

Paper Beast kann via Steam VR aufgerufen werden.

Auch The Devouring ist eine „Multi-User-VR-Experience“, die als eigenständige Welt in VRChat kreiert wurde. Für diese Kategorie und „Outstanding Achievement in Design“ gab es ebenfalls eine Doppel-Auszeichnung.

Die VR-Story ist eine typische Roadtrip-went-wrong-Experience, die man aus diversen Filmen kennt und lieber nicht selbst erleben will. Hier aber werden Zuschauer zu ausdrücklichen Akteuren und müssen sich allerlei Gruselszenarien eines Horror-Hauses stellen.

Spirit of Raindance Award

Scarecrow VR feierte schon auf dem Sundance Festival/New Frontier sein Debut: als 1:1 Live-Experience zwischen einem mit Motion-Capture-Technologie ausstaffierten Schauspieler und experimentierfreudigen Festival-Besuchern. Diese Form der Inszenierung war aus gegebenen Umständen nun nicht länger möglich und so wurde die phantastische Story zur Wiederherstellung des Seelenheils speziell für VRChat neu aufbereitet.

Die frühere Live-Performance beeinhaltete auch haptische und thermische Reize, die in der Neuauflage natürlich leider fehlen.

Scarecrow mit Live-Performance auf dem New Frontier Festival. Bildquelle: sundance.org

VR-Storytelling kann durch körperlich erfahrbare Reize besonders überzeugend sein und User noch stärker in virtuelle Welten entführen. Wichtig ist hierbei eine gute Technik, denn Verzögerungen in der Daten-Übertragung führen zu regelrechten Immersionsbrüchen.

Auch wir von Aspekteins beschäftigen uns damit, wie die Zukunft des Storytellings in unserem noch jungem Medium aussieht. Das Potential ist riesengroß: Unser Ansatz ist es, 360-Grad-Inhalte zu erschaffen, die unmittelbar auf unbewusstes Nutzer-Verhalten Bezug nehmen. Hierdurch lassen sich VR-Produktionen auf einer noch persönlicheren, tiefgreifenden Ebene erleben, als allein durch bewusst gesetzte Interaktionen des VR-Nutzers. Unsere Technologie, die dieses Setzen von Triggern ermöglicht und eine neue Form des „Branchend Storytelling“ eröffnet, nennen wir Hyperresponsive VR (HRVR). Wie man eine solche nicht-lineare Geschichte plant, haben wir vor kurzem in einem eigenen Blogartikel beleuchtet.

Sie möchten mehr zu HRVR wissen oder suchen einen Partner für die Produktion von VR-Anwendungen oder 360-Grad-Inhalten? Wir helfen Ihnen & Ihrem Unternehmen selbstverständlich gerne weiter:

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Bildrechte Titelbild: © fergregory – Adobe Stock

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