Schon seit 2018 setzt TLT-Turbo, einer der weltweit führenden Hersteller von industriellen Ventilatoren und Belüftungssystemen, auf Marketinglösungen in der virtuellen Realität. Die von der Aspekteins GmbH produzierten Erfahrungen bieten Kunden die Möglichkeit, die meterhohen Anlagen aus nächster Nähe zu betrachten – und das, ohne das heimische Büro oder den Messestand zu verlassen. Die im pfälzischen Zweibrücken beheimatete Firma hat gute Erfahrungen mit den ersten VR-Applikationen, die Windkanal-Ventilatoren und Tunnel-Belüftungssysteme im virtuellen Raum erlebbar machten, gesammelt. So lag der Beschluss nicht fern, auch für einen weiteren Teil der umfangreichen Produktpalette eine passende VR-Anwendung produzieren zu lassen.
Hydromechanik wird zu Hydroelektrik
Die hydromechanischen Ventilationsanlagen von TLT-Turbo erlauben es, die Ausrichtung der Rotorblätter und damit die Rotationsrichtung – je nach Bedarf – jederzeit zu ändern. Trotz hochwertiger Verarbeitung und langer Lebensdauer unterliegen die mechanischen Teile der Anlage natürlich einem Verschleiß. Ein Defekt kann die gesamte Anlage zum Stillstand bringen.
Aus diesem Grund bietet TLT-Turbo die Umrüstung bestehender hydromechanischer Anlagen zu einer hydroelektrischen Bauweise an. Indem mechanische Teile durch Elektronik ersetzt werden, können redundante Schaltkreise angelegt werden: Bei einem Ausfall wechselt die Anlage ganz einfach auf einen anderen Schaltkreis und kann so ohne Unterbrechungen weiter betrieben werden, während Reparaturen an den defekten Bestandteilen der Anlage durchgeführt werden. Ein Stillstand der Anlage und damit hohe finanzielle Ausfälle können somit vermieden werden.
Dieser Umstand sollte mit Hilfe einer VR-Applikation dargestellt werden. Doch wie lässt sich das Thema „Ausfallsicherheit“ erlebbar machen, ohne die eigenen hydromechanischen Produkte fälschlicherweise als defektanfällig darzustellen?
Ausfallsicherheit wird erlebbar
Auf Basis dieser Ausgangslage hat das Aspekteins-Team eine Anwendung für die Oculus Rift erstellt, in der Nutzer sowohl eine herkömmliche hydromechanische als auch die neue hydroelektrische Anlage aus verschiedenen Positionen mit sechs Freiheitsgraden betrachten können. Gesteuert wird die Anwendung per Blicksteuerung: Nutzer können zu Beginn auswählen, welche Anlage sie betrachten wollen, und können im Folgenden jederzeit mit einem kurzen Blick auf einen entsprechenden Button die Anlage up- bzw. downgraden. Die relative Position zur Anlage bleibt dabei gleich. So kann der Anwender die Unterschiede zwischen den beiden Anlagen selbst ideal vergleichen. Weiterhin haben Nutzer die Möglichkeit, Defekte an allen Hauptbestandteilen der jeweiligen Systeme auszulösen. Während in der hydromechanischen Anlage schon ein einziger Defekt sofort zum Stillstand des Ventilators führt, läuft dieser in der hydroelektrischen Anlage unbeirrt weiter.
In einer Schaltzeichnung wird dem Nutzer deutlich gemacht, was dabei passiert ist: Der aktive Schaltkreis wird gewechselt. Erst, wenn der Nutzer beide Schaltkreise beschädigt oder alle sechs zur Verfügung stehenden Sensoren deaktiviert, bleibt der Ventilator stehen. Das Verständnis, wie ausfallsicher die umgerüsteten Ventilatoren sind, wird durch das aktive Herumprobieren sehr schnell auf intuitive Art und Weise vermittelt.
Die Anwendung wird komplementiert durch Informationstafeln, die ebenfalls durch Blicksteuerung zu jedem Bauteil zugeschaltet werden können und detaillierte Informationen zu diesen enthalten.
Um eine optimale Übersicht über die gesamten Anlagen zu wahren, wurden Teile der Außenwände halbtransparent gestaltet. Der Durchmesser des Ventilators ist etwas kleiner als eine durchschnittliche Körpergröße. Um dennoch zu ermöglichen, dass Nutzer direkt vor dem Rotor stehen können und so auch die Bestandteile an dieser Position betrachten können, wurde der obere Teil der Außenwand beweglich angelegt: Teleportiert sich der Nutzer auf eine Position in der Nähe des Rotors, so bewegt sich dieser obere Teil der Außenwand automatisch nach oben. Teleportiert sich der Nutzer zurück auf eine Position am Fuß des Ventilators, so senkt sich die Außenwand wieder ab.
Für jedes Medium die passende Wiedergabeform
Ohne Frage – Erlebnisse in der frei begehbaren virtuellen Realität lassen sich kaum durch herkömmliche Medien ersetzen. Dennoch hat natürlich nicht jeder eine eigene VR-Brille im Büro und auch für Präsentationen vor großem Publikum sind VR-Anwendungen meist nicht das Mittel der Wahl. Aus diesem Grund wurden auf Basis der für die VR-App erstellten Assets Derivate erstellt: Zum einen ein lineares 360°-Video, das auf sozialen Netzwerken wie Youtube oder auf dem eigenen Smartphone angesehen werden kann, sowie ein „planares“ (also traditionell flaches) Video. Beide arbeiten mit zusätzlichen Texteinblendungen, Kamerafahrten und Hervorhebungen: Was in der VR-Anwendung nonlinear und interaktiv erlebt werden kann, wird so in den linearen Medien mit einer einfachen, angemessenen Dramaturgie versehen.
Mit der neuen Anwendung bildet TLT-Turbo einen weiteren Teil der eigenen Produktpalette in der virtuellen Realität ab – doch das Ende der Zusammenarbeit mit Aspekteins ist natürlich noch lange nicht erreicht. Die nächsten Projekte sind schon in der Planung. Das Aspekteins-Team bedankt sich für die erfolgreiche Zusammenarbeit bei den schon fertiggestellten Projekten und blickt voller Vorfreude den kommenden Aufgaben entgegen.
Würden auch Sie gerne Ihren Produktkatalog virtuell erlebbar machen? Dann freuen wir uns auf Ihre unverbindliche Anfrage und darauf, Sie beraten zu können.