VRHAM!2018 – Festival für Virtual-Reality-Kunst in Hamburg

6. April 2018 Patricia Jantschewski

VRHAM!2018 – Festival für Virtual-Reality-Kunst in Hamburg

Das Thema Virtual-Reality in Verbindung mit Kunst steht hoch im Kurs. Nachdem im September 2017 mit „Radiance“ eine Online-Datenbank veröffentlicht wurde, mit deren Hilfe Künstler ihre VR-Kunst präsentieren können und HTC im November ein millionenschweres Förderprogramm für VR-Kunstprojekte aus dem Boden gestampft hat, feiert im Juni 2018 in Hamburg erstmals in Deutschland ein Festival für VR-Kunst seine Premiere.

Hamburg bringt neues Festival-Format für VR-Kunst an den Start

 

Vom 07.-17. Juni 2018 findet im Hamburger Oberhafenquartier, das nur einen Steinwurf von der neuen Elbphilharmonie entfernt liegt, mit der VRHAM! (Virtual Reality & Arts HAMburg) das erste deutsche Festival statt, das sich rund um VR-Kunst dreht und zukünftig als jährliche Veranstaltung etabliert werden soll. Höhepunkt der Abschlussveranstaltung am 17. Juni wird die Vergabe des Publikums-Awards sein.

Neben den Kunstausstellungen, die unter dem Motto „Breaking Point. Searching for Change“ laufen sollen, wird das Festival für die Besucher verschiedene Diskussionsrunden und Workshops für kreative VR-Anwendungen anbieten und sie somit ins Festivalgeschehen einbeziehen. Den Veranstaltern ist es wichtig, nicht nur den Zugang zu neuen, beeindruckenden VR-Experiences zu ermöglichen und damit nachhaltig die Sicht auf Kunst zu verändern, sondern im Rahmen des Festivals auch den Diskurs über virtuelle Welten voranzubringen und auszuweiten. Dabei werden unter anderem ethische, psychologische, gesellschaftliche und ökonomische Aspekte eine Rolle spielen. Selbst wer bislang noch keine oder nur wenige Erfahrungen mit Virtual-Reality hatte, ist auf der VRHAM! gut aufgehoben, denn es wird sowohl kuratierte VR-Pfade als auch diverse Vermittlungshilfen geben.

 

Das Venedig des Nordens als Vorreiter in Sachen VR

 

Dass die VRHAM! in Hamburg vor Anker geht, dürfte wohl nicht zuletzt auch der Gründung der Standort-Initiative next.Reality.Hamburg im vergangenen Jahr zu verdanken sein. In enger Zusammenarbeit mit Politik, Wirtschaft und Wissenschaft ist es erklärtes Ziel des Vereins, die Hansestadt zur deutschen Hauptstadt der Virtual-Reality zu machen und möglichst viele Akteure international miteinander zu vernetzen. Ein Unterfangen, das mit Blick auf die Unternehmenskultur der Elbstadt durchaus gelingen könnte, so verbindet die „Gamecity“ Hamburg doch auf kleinstem Raum diverse Spieleentwickler (InnoGames, Goodgame Studios, Bigpoint u.a.), Medienhäuser, Großkonzerne auf geografisch engem Raum. Auch die historische Speicherstadt, eines der ältesten Wahrzeichen Hamburgs, soll auf einer Fläche von über 10.000 Quadratmetern als absoluter VR-Hotspot etabliert werden. Neben dem „VR-Headquarter“, das als Coworking-Space funktionieren soll, ermöglicht derzeit eine VR-Ausstellung neue Einblicke in die Geschichte der Speicherstadt und erlaubt es dem Besucher sogar, die Arbeit im Kesselhaus der Speicherstadt virtuell nachzuempfinden und selbst zum Hafenarbeiter zu werden. Kultur und Geschichte wird hier nicht mehr länger nur erzählt, sondern immersiv erlebbar gemacht, die virtuelle Realität ist in Hamburg also nicht nur ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, sondern spielt auch im kulturellen Bereich eine wichtige Rolle.

Open Call – Beiträge gesucht

 

Noch bis zum 10. April können Interessierte Projektideen in unterschiedlichen Formaten und Genres einreichen. Neben rein künstlerischen VR-Arbeiten sind auch 360 Grad-Videos, Dokumentationen oder interaktive VR-Erfahrungen zulässig. Weitere Informationen sind auf der offiziellen VRHAM!-Seite einsehbar.

Wer sich als deutscher Künstler aktiv am Festival beteiligen möchte, hat sogar die Chance, einen mit 2500 Euro dotierten Award abzuräumen, aber auch für internationale Künstler winken Preisgelder sowie der mit 5000 Euro dotierte VRHAMMY! Award. Also auch das Thema Vernetzung der internationalen VR-Community steht auf der Agenda der Veranstalter, wie auch die enge Zusammenarbeit mit dem VR Arles Festival zeigt. Die Fachjury besteht unter anderem aus Prof. Dr. Nike Wagner (Intendantin Beethoven Fest Bonn), Krisztof Candrowicz (künstlerische Leitung Triennale der Photographie Hamburg) und Peter Maniura (Head of BBC Digital London).

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